Ich versuche mich an eine neue WaCa-Geschichte und stelle sie hier aus. Über Lob, Kritik, Ideen und Ratschläge würde ich mich sehr freuen. Ich verspreche, dass diese FF alles enthält: Liebe, Hass, Krieg, Action, Comedy, Trauer, Sehnsucht, usw!
Lg und viel Spaß Shiho
Die Rache des schwarzen Raben
Inhalt:
>> Ihre Macht ist unberechenbar, ihr Verlangen unbegrenzt, ihre Welt weit verzweigt. Wenn du ihnen entkommen willst, brauchst du Mut um ihren Krallen zu entkommen, die sich tief in dein Fell bohren. Wenn sie dich erst gepackt haben, picken sie dir mit ihren harten Schnäbeln die Augen aus und verhindern so deine Flucht. <<
Sprenkelpfote wird von schrecklichen Alpträumen verfolgt, die ihr vor Angst das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und als ob das nicht schon genug wäre, verwickelt sich ihre Schwester in eine geheimnisvolle Welt, in der nichts so ist wie es scheint. Noch dazu bahnt sich zwischen dem FarnClan und dem MoorClan Krieg an. Wird es Sprenkelpfote schaffen diesen steinigen Pfad zu überwinden?
Älteste Wachtelfeder: kleine braune Kätzin, grüne Augen Staubfell: sandfarbener Kater, bernsteinfarbene Augen Narbenherz: sehr alter ergrauter Kater, blaue Augen
Prolog:
Das Fell schimmerte silbern auf dem schlanken Körper der Kätzin, als sie auf einen hohen Felsen sprang, der trotz des Mondlichts grau und stumpf wirkte. Wind wisperte durch den Wald und brachte die Blätter zum Rauschen. Leises Miauen war am Fuß des hohen Felsens zu vernehmen und dunkle Schatten huschten von der einen Ecke zur anderen. Plötzlich sprang ein riesiger Kater zu der Kätzin auf dem Felsen und blickte mit leuchtenden Augen auf die Lichtung des Waldes herab. Die Kätzin neigte den Kopf vor ihrem Artgenossen, der ihre Geste mit derselben Haltung erwiderte. Im Mondlicht erkannte man nur die Silhouetten der beiden Katzen, die sich nebeneinander auf den Felsen setzten und ordentlich die Schwänze um die Pfoten legten. Das Miauen unterhalb der beiden wurde regelmäßiger und kleine Gruppen von Katzen saßen nun beisammen. „Wie steht´s mit der Beute?“, fragte der große Kater. „Der FarnClan kann sich nicht beschweren. Und im MoorClan, Kieselstern?“, antwortete die Kätzin mit ruhiger, sanfter Stimme, die aber Kraft und Standhaftigkeit verriet. „Auch wir haben reichlich Beute in unserem Territorium.“ Die Kätzin zuckte mit der Schwanzspitze, als sie den spitzen Unterton in der Stimme des älteren Anführers wahrnahm. Dann warf er den Kopf nach hinten und öffnete das Maul zu einem Geheul, das den Beginn der Großen Versammlung ankündigte. Augenblicklich schwiegen die Katzen am Fuße des Felsens und schauten erwartungsvoll zu ihren Anführern empor. Kieselstern nickte seiner Gleichrangigen zu und deutete ihr so, dass sie anfangen konnte. Mit erhobenem Schweif und stolz gestrecktem Kopf trat sie an den Rand des Felsens, um auf die Katzen herab zu schauen.
„Katzen aller Clans“, hob sie an, „hiermit eröffne ich die Große Versammlung der heutigen Vollmondnacht.“ Sie warf einen Blick auf den Vollmond, der groß und hell umkreist von schimmernden Sternen am Nachthimmel stand. „Im FarnClan haben wir reichlich Beute, die uns nährt. Wir begrüßen außerdem zwei junge Katzen, die vor vier Sonnenuntergängen ihre Kriegernamen erhalten haben: Rosenfell und Schattenkralle.“ Die Clan-Katzen drehten sich zu den genannten Kriegern um, die sich verlegen das Brustfell leckten, während ihre neuen Namen gerufen wurden. Die Anführerin sprach weiter, als sich die Katzen wieder beruhigt hatten. „Unser Heiler Fichtenherz konnte heute nicht mit uns kommen, da eine unserer Königinnen kurz vor der Geburt ihrer Jungen steht.“ Verständliches und zugleich erfreutes Miauen hallte durch die Nacht. „Sonst ist im FarnClan alles normal.“ Die Kätzin neigte den Kopf vor Kieselstern und ließ ihm den Vortritt für seine Rede. Der Anführer nahm nun ihren Platz ein und schaute auf die versammelten Katzen herab. „Auch der MoorClan hat eine freudige Botschaft zu verkünden. Schlitzauge hat vier gesunde Jungen zur Welt gebracht.“ Die Katzen auf der Lichtung schnurrten liebevoll. „Aber es gibt noch etwas, was der MoorClan dem FarnClan mitteilen möchte. Eine Patrouille hat den Geruch von FarnClan-Katzen auf unserer Seite des Territoriums wittern können.“ Zustimmendes Heulen brach unter den MoorClan-Katzen aus, während die Krieger des zweiten Clans empört fauchten. „Es ist wahr! Der MoorClan lügt nicht!“, bekräftigte Kieselstern. Die Kriegerin an seiner Seite sprang auf die Pfoten und sträubte das Fell. „Was lässt dich zu der Annahme führen, dass es FarnClan-Krieger waren? Deine Patrouille muss sich geirrt haben.“ Trotz des Ärgers in ihren Augen, klang ihre Stimme ruhig. „Nein, Silberstern! Ich persönlich habe es überprüft und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um Katzen deines Clans handeln muss. Es kann unmöglich ein Einzelläufer gewesen sein, zumal er dann auch durch dein Territorium gelaufen sein muss und du nichts von ihm erwähnt hattest.“, knurrte Kieselstern. „Wo genau willst du unsere Grenzüberschreitung gerochen haben?“, fragte Silberstern herausfordernd. „Am Tümpel, wo der tote Birkenbaum steht.“ Wieder brach wütendes Fauchen am Fuß des Felsen auf und Silberstern befürchtete mit einem erschrockenen Blick auf die Katzenmenge, dass die Clans aufeinander los gingen und den heiligen Waffenstillstand in der Vollmondnacht brachen. „Ihr Mäusehirnigen Fellklumpen!“, rief Schiefzahn, ein Krieger aus dem FarnClan. „Pass auf was du sagst, oder willst du meine Krallen spüren?!“, fauchte ein Anderer zurück. „Es leben ehrenhafte Krieger im FarnClan. Keiner von ihnen hätte es nötig in eurem Territorium herumzustromern.“, bekräftigte Silberstern. „Anscheinend nicht!“, fauchte Kieselstern und sträubte wütend das Fell. Unten auf der Lichtung warfen sich die Katzen der verschiedenen Clans Beleidigungen und Beschuldigungen an den Kopf und nacheinander fuhr jede die Krallen aus und sträubte das Fell mit einem fürchterlichen Fauchen.
SternenClan, hilf uns! Bitte, lass sie nicht kämpfen!, betete Silberstern und schaute empor zum Mond, vor dem sich bereits Wolken sammelten. Sie wollte den Katzen gerade etwas zurufen, da stürzte sich ein Krieger auf einen anderen und warf ihn von den Pfoten, bis sie in einem wilden Haufen aus Fell und Krallen über den Boden rollten. Entsetzt musste die Anführerin des FarnClans beobachten, wie sich nun auch die Restlichen aufeinander stürzten. Kreischendes Kampfgeheul erfüllte die Luft und Silberstern zuckte bei dem Geräusch zusammen, wie scharfe Krallen das Fell einer Katze zerrissen. Im wilden Kampfgetümmel konnte sie nicht mal ihre Katzen von denen des anderen Clans unterscheiden. Sie wechselte einen entsetzen Blick mit Kieselstern, der das Leid seiner Gleichrangigen teilte. Unwissend, was sie tun sollten, jaulten sie ihren Kriegern vergeblich zu, sie sollten aufhören. Plötzlich grollte ohrenbetäubender Donner über den Köpfen der Katzen, die vor Schreck und Entsetzen auseinander sprangen und empor zum Himmel starrten. Im nächsten Herzschlag brach strömender Regen aus, dass die Felle augenblicklich durchnässte. Blitze zuckten am Himmel und erhellten kurz den Wald. „Der SternenClan zürnt!“, hörte Silberstern eine Katze jaulen und sprang vom Felsen. Ihre Pfoten landeten im Schlamm, der nach allen Seiten aufspritze und ihren Pelz befleckte. Die Kriegerin warf den Kopf zurück und jaulte laut, um ihre Katzen zu sich zu rufen. Blinzelt, wegen dem Regen, der ihr in die Augen lief, wartete sie, bis sich alle FarnClan-Katzen an ihrer Seite befanden. Die Große Versammlung war beendet. Mit einem eisigen Schauder, der ihr über den triefnassen Rücken lief, verließ sie mit ihrem Clan die Lichtung und rannte mit ihr ins Lager zurück.